Weingut Kollwentz – Großhöflein
Anton Kollwentz, Senior des Hauses, war 1983 der Erste, der in Österreich, mit einer Ausnahmegenehmigung, Cabernet Sauvignon pflanzte, wofür er anfangs belächelt wurde. Ebenso war er der Pionier in Österreich, was das Experimentieren mit kleinen Barrique Fässern angeht. Mittlerweile gehört das Weingut zur absoluten Spitze Österreichs und seine Weiß- und Rotweine sind bei Verkostungen immer ganz vorne dabei. Vor allem die drei Chardonnay Crus Katterstein, Neusatz, Tatschler und Gloria können es mit Burgundern aufnehmen. Aber auch der Sauvignon Blanc der Ried Steinmühle, auf feuersteinhaltigen Böden gewachsen, ist grandios. Bei den Roten zählen der Cabernet Sauvignon, die Top Cuvée Steinzeiler und der Blaufränkisch Point zu den Besten ihrer Kategorie. Mittlerweile ist Junior Andi mit seiner Frau und den Töchtern voll im 25 Hektar umfassenden Betrieb. Die Reben profitieren von unterschiedlichen klimatischen Bedingungen des Leithagebirges. Auf den heißesten Parzellen gedeiht der Blaufränkisch am besten, auf über 200 m profitiert der Chardonnay von einem kühlen Kleinklima, das unter anderem durch die Wälder auf den Hügeln entsteht. Zudem sind die Böden hier kalkhaltig, was ebenso dem Pinot Noir liegt.
Weingut Schiefer – Großpetersdorf
Uwe Schiefer arbeitet von Anfang nach nach der Philosophie „weniger ist mehr“, sowohl im Weinberg, als auch im Keller wird fast keine Technik eingesetzt. Dadurch schafft er es wie kaum ein anderer, die feingliedrige Stilistik der Blaufränkisch Traube zum Ausdruck zu bringen. Er versteht sein Handwerk und ist vollster Leidenschaft bei der Sache, sämtliche Weinliebhaber, die seine Weine verkosten, sind vom puristischen, unverfälschten und mitreißenden Charakter seiner Weine, begeistert. Sein Flaggschiff ist der Blaufränkisch Ried Reihburg, der aus 80 – jährigen Reben selektioniert wird. Zudem rekultiviert er uralte Steillagen am Eisenberg und erschließt neue Geschmacksrichtungen mit seinem Welschriesling. Ein weiterer Tipp ist der Grüne Veltliner, der ungewöhnlich für diese Rebsorte, ganz zarte Aromen roter Johannisbeere hervorbringt und sich somit zu ganz anderen Gerichten als Begleitung anbietet.
Weingut Moric – Großhöflein
Roland Velich hat es sich zum Ziel gesetzt, die besten Bedingungen des Burgenlands, die durchaus an die des Burgunds oder der nördlichen Rhone kommen, zu nutzen und der typisch österreichischen Rebsorte Blaufränkisch ein neues, einzigartiges Geschmacksprofil zu verleihen, und sie so auf eine Stufe mit den großen dieser Welt zu heben. Er möchte jedoch keine Stile kopieren, sondern einen eigenen, burgenländischen, darstellen. Und zwar einen mit Feinheit und Finesse, nicht wie viele andere Winzer der Region, mit Wucht, Volumen, Extrakt und Gefälligkeit. Für diese Vision hat er im Mittelburgenländischen Neckenmarkt und Lutzmannsburg sehr alte, teils über 100 – jährige Weingärten, entdeckt. Die sehr dicht gepflanzten Reben, die perfekt Ausrichtung sowie kleine Erträge, schonende Verarbeitung und ein langer Ausbau in großen Holzfässern, zeigen den Sorten- und Bodencharakter auf eindrucksvolle Weise. Sein größter Wein ist der Lutzmannsburg Alte Reben, der mittlerweile sogar auf dem Sekundärmarkt international gefragt ist. Doch bereits seine Enstiegsweine sind absolut authentisch, präzise und von großer Finesse. Er ist mit Sicherheit einer der größten Rotweinwinzer in Österreich.
Weingut Rosi Schuster – St. Margarethen
Hannes Schuster hat das neun Hektar große Weingut von seiner Mutter übernommen, den Namen jedoch beibehalten. Sie hatte es Ende der 1970er Jahre gemeinsam mit ihrem Mann gegründet. Sie stellten den betrieb auf biologische Bewirtschaftung um, reduzierten den Holzausbau, begannen mit Spontangärung und langem Hefekontakt, aber vor allem konzentrierten sie sich auf heimische Rebsorten. Dafür wurden sogar alle Weinberge mit internationalen Rebsorten gerodet, verkauft oder getauscht. Der Fokus liegt auf der roten Sorte St. Laurent, da diese eine spannende Nische im österreichischen Rotweinbereich darstellt. Gemeinsam mit Blaufränkisch macht sie 75 % der Fläche aus. Unter den weißen hat er vor allem Grünen Veltliner und Furmint ausgepflanzt. Seine Spitzen Weine tragen die Bezeichnungen Sankt Margarethen, Donnerskirchen und Zagersdorf. Sie sind unglaublich würzig, fast schon animalisch und haben großes Potential. Doch auch die Basislinie weiß zu überzeugen. Seine Weine sind keine Allerweltsweine, die dem Gaumen schmeicheln. Sie sind individuell, mit Anspruch, aber ohne verkünstelt zu sein, einfach großartig animierend. Er legt besonderen Wert auf gesundes, perfekt gereiftes Traubenmaterial und erntet alles von Hand. Auf jegliche Schönung, Filtration oder andere Eingriffe wird verzichtet.
Weingut Velich – Apetlon
Heinz Velich bewirtschaftet das 12 Hektar große Weingut im Seewinkel, im Naturschutzgebiet des Neusiedlersees. Die umgebenden Seen und Lacken bilden ein besonders förderliches mildes Kleinklima für den Weinbau. Velich hat seine Flächen ausschließlich mit weißen Rebsorten bestockt, 45 % davon mit Chardonnay. Den Rest teilen sich Welschriesling, Muskat-Ottonel und Bouvier. Seine leichteren Weine werden im Stahltank vinifiziert, der Chardonnay hingegen wird in gebrauchten Barriques ausgebaut. Sie reifen für zwei Jahre auf den Feinhefen. Er arbeitet nur mit weinbergseigenen Hefen und verzichtet auf Kellertechnik, wo es nur geht. Seine zwei Topweine sind die Chardonnays „Tiglat“ und „Darscho“, die zu den besten des Landes gehören. In geeigneten Jahren produziert er auch Süßweine. Allgemein legt er besonderen Wert auf einen hohen Reifegrad der Trauben. 2012 wurde er zu „Falstaff-Winzer des Jahres“.