Südtirol

Weingut & Hofbrennerei Unterortl – Castel Juval – Südtirol

Das Weingut Unterortl befindet sich auf dem Juvaler Hügel im unteren Vinschgau bei Naturns. Die Weine und Destillate des kleinen, aber besonderen Betriebs, bringen die einzigartige Beschaffenheit des Juvaler Hügels zum Ausdruck.

Eigentümer Reinhold Messner und Pächter Gisela & Martin Aurich haben das Weingut ab 1992 aufgebaut. Das Obst und die Reben werden auf steilen, kleinen Parzellen angebaut. Insgesamt werden vier ha Weinberge kultiviert, die jährlich knapp 30.000 Flaschen hervorbringen. Aus den Trestern und dem Obst entstehen in der Hofbrennerei verschiedene Grappe und Obstbrände. Seit einigen Jahren haben sie sich auf die Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise vorbereitet, die seit 2020 offiziell ist.

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Muri – Gries – Bozen

Geschichte der Klosterkellerei Muri-Gries

Der Weinbau ist ein wichtiges Element in der Geschichte der landwirtschaftlichen Kultivierung des Bozner Talkessels. Dazu haben sowohl weltliche wie auch die geistlichen Großgrundbesitzer beigetragen. So wissen wir aus historischen Dokumenten, dass bereits im Mittelalter nördlicher gelegene Klöster in der Bozner Gegend Besitzungen mit Weingütern unterhielten, um sich so mit Wein zu versorgen.

In diese Tradition reiht sich auch das Kloster in Gries ein, sowohl unter den Augustinern, als auch unter den Benediktinern. Somit kann man sagen, dass es für den Weinanbau in Muri-Gries kein genaues Anfangsdatum gibt, sondern man vielmehr davon sprechen muss, dass die Benediktiner bei ihrer Ankunft in Gries 1845 mit dem Weinanbau und -ausbau eine jahrhundertealte Tradition mit Freude weitergeführt haben.

Der Beginn des kommerziellen Verkaufs der in Muri-Gries produzierten Weine hingegen lässt sich wohl bereits auf das Ende des 19. Jahrhunderts datieren, auch wenn die Dokumente aus jener Zeit recht spärlich sind. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Geschichte der Klosterkellerei, genauso wie die des Klosters geprägt von den politischen Veränderungen dieser turbulenten Jahre. Die Weltkriege und deren politische, rechtliche und wirtschaftlichen Auswirkungen stellen den Betrieb oft vor große Herausforderungen und Unsicherheiten. Produziert wird in dieser Zeit – wie für die Epoche üblich – Offenwein, der vor allem lokal vermarktet wird, zum Teil aber auch per Zug ins nahe Ausland, also nach Österreich und in die Schweiz transportiert wird. Exportschlager jener Tage sind Vernatsch und Lagrein Kretzer.

Die Offenweinproduktion beherrscht Südtirol bis Anfang der 60er Jahre. In Muri-Gries wird 196x das erste Mal Wein in Flaschen gefüllt. Das Streben nach möglichst großen Produktionsmengen, Auswirkungen auf die Erinnerungen an die Entbehrungen der Kriegszeit und zugleich des Wirtschaftsaufschwungs, ist noch lange Jahre prägend für die Weinproduktion in Südtirol. Erst Mitte der 80er Jahre beginnt ein langsames Umdenken hin zu einer qualitätsorientierten Produktion. In der Klosterkellerei Muri-Gries geht diese Entwicklung einher mit der Einstellung des damals 27-jährigen Christian Werth, der die Stelle des Kellermeisters nach seiner Ausbildung zum Önologen von seinem Vater Adolf übernimmt. Seit 1988 wird naturnah und extrem qualitätsorientiert produziert, nach jahrzehntelanger Forschung wurde das Lagenprinzip eingeführt.

Der absolute Schwerpunkt liegt auf der autochthonen Rebsorte Lagrein. Die Rebbestände sind sehr alt, sie stammen aus den 30er Jahren. Der Lagrein ist seit über 600 Jahren in Südtirol und hat sich perfekt an das dortige Mikroklima angepasst. Er hebt sich deutlich von internationalen Rebsorten ab, ist charakterstark, kräftig und elegant zugleich.

Von besonders hoher Qualität sind die Weine der Linie „Abtei Muri“, die seit 1989 Riserva Weine aus den besten Weinbergen gekeltert wird, sowie der Lagrein Riserva Weingarten Klosteranger. Seine Geschichte reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück und die Einzellage mitten in Gries, die von der alten Klostermauer geschützt ist, bildet das Herzstück von Muri – Gries. Auch sehr interessant ist der noch fruchtig-frische Rosé Lagrein Kretzer, der schon wenige Monate nach der Lese genussreif ist.

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