Max Müller I – Volkach
Die Familie des Weinguts Max Müller bezeichnet sich selbst als Weinfreaks, sie haben den Weinbau zu ihrem Lebensinhalt gemacht, voller Begeisterung, schon seit Generationen. Der Winzerhof in Volkach besteht bereits seit 1692. Das kleine Städtchen Volkach liegt an der Mainschleife, die die muschelkalkhaltigen Steilhänge Escherndorfer Lump und Volkacher Ratsherr geformt hat.
Die Familie widmet sich mit viel Zeit, Aufmerksamkeit und Hingabe ihren Weinbergen, um sie bestmöglich zu verstehen und das Potenzial der Trauben voll auszuschöpfen.
Das Weinsortiment reicht von den unkomplizierten Gutsweinen bis zu den komplexen Lagenweinen. Besonders Empfehlenswert sind der Volkacher Ratsherr Silvaner und der Silvaner Eigenart aus dem Holzfass, jedoch sind auch die Basisweine von außerordentlich guter Qualität.
Zehnthof Luckert – Sulzfeld
Die Familie bewirtschaftet rund 17 Hektar Weinberge, alle in Sulzfeld.
Die Reben erziehen sie im Kordonsystem, um die Erträge stark reduzieren zu können. Außerdem setzen sie beim ständigen Streben nach höchster Qualität auf eine natürliche Begrünung der Weinberge und seit 2009 auf eine ökologische Bewirtschaftung. Die ältesten Reben sind aus dem Jahr 1870, was davon zeugt, wie lange der Silvaner schon in Sulzfeld angebaut wird.
Die gesunden Trauben vergären mithilfe der weinbergseigenen Hefen, bekommen eine angemessene Maischestandzeit und einen Ausbau im Holzfass. All dies, im Zusammenspiel mit dem Muschelkalk und den alten Rebstöcken gibt den Weinen Struktur, mineralische Würze und Komplexität. Sie sind „fränkisch trocken“, ohne schmeckbaren Restzucker.
Die Weißweine werden im großen, traditionellen Doppelstückfass aus Spessarteiche ausgebaut. Die Roten hingegen bekommen eine klassische Maischegärung im offenen Bottich. Sie kommen aus kühlem Klima, besitzen eine intensive Farbe, einen hohen Gehalt an Tanninen und eine große Struktur. Sie sind dafür gemacht einige Zeit zu reifen bevor sie genossen werden.
Die Große Lage Maustal ist ein vier Hektar großer Steilhang am Mainufer südlich von Sulzfeld. Seine Böden sind überwiegend karger und skelettreicher Oberer Muschelkalk. Bepflanzt ist mit Silvaner, Riesling und Spätburgunder, die zu den ältesten Reben des Weinguts gehören und vom Vater gepflanzt wurden. Die daraus entstehenden Weine sind fein strukturiert, saftig, mit eleganter Säurestruktur und großem Potential.
Eine Stufe darunter, aber dennoch von allerhöchster Qualität sind die Ersten Lagen, Berg 1 und Sonnenberg. Die Silvaner, Riesling, Frühburgunder und Weißburgunder aus diesen Weinbergen sind mehr als empfehlenswert.
Absolute Raritäten sind der Creutz Sylvaner *** aus 140-jährigen Reben und die Weißwein Cuvée „Unter der Mauer“ *** aus 38 -56 jährigen Riesling und Silvaner Reben.
Weingut Brennfleck – Sulzfeld
Susanne und Hugo Brennfleck führen das Weingut im ehemaligen Lehenshof der Ritter „von Essel“ aus dem Jahr 1479 in der 13. Generation mit viel Liebe und Motivation.
Ihre Lieblingssorte ist der typisch fränkische Silvaner, der seit Urzeiten in und um Sulzfeld kultiviert wird. Die Weine aus dem Hause Brennfleck haben eine vielfältige Charakteristik, die vom Keuperboden sind geprägt von erdigen, salzigen und vegetativen Noten während die vom Muschelkalk eher durch eine klare Frucht und Mineralik zu überzeugen wissen.
Die Weinberge sind verteilt auf die Keuperböden des Steigerwaldes und die Muschelkalkgebiete um Sulzfeld. Zu den bedeutendsten gehören der Sulzfelder Maustal, Sulzfelder Sonnenberg, Iphöfer Kronsberg und die Steillage „Escherndorfer Lump“.
Unsere Tipps: der Silvaner Sekt Brut, der Silvaner Alte Reben und der JHB Silvaner S.
Weingut Schmitt’s Kinder – Randersacker
Die Familie Schmitt betreibt bereits seit 1712 Weinbau in Randersacker. In Randersacker selbst erfolgten die ersten Rebpflanzungen bereits mit den Klostergründungen im 7. Jahrhundert. Auf den 14 Hektar Weinbergen werden neben der traditionellsten Rebsorte Silvaner auch Riesling, Müller-Thrugau, Scheurebe, Weißburgunder, Rieslaner, Bacchus, Spätburgunder und Domina angebaut. Der Name Schmitt’s Kinder kommt daher, dass die Kinder und die Erben um 1910, entgegen der in Franken üblichen Realteilung, den Betrieb nicht aufgeteilt, sondern gemeinsam geführt. Heute leitet Martin Schmitt den Betrieb gemeinsam mit seinen Eltern Renate und Karl in der zehnten Generation.
Zu den Weinbergslagen gehören alle der renommierten Randersackerer: Pfülben, Marsberg, Sonnenstuhl und Teufelskeller. Die warmen, nach Süden ausgerichteten Muschelkalkböden des Maindreiecks bieten ein äußerst günstiges Mikroklima für den Weinbau. Vor allem die große Lage Pfülben, deren bis zu 70% steilen Hänge direkt am Mainufer beginnen, bieten eine perfekte Grundlage für Riesling und Silvaner.
Weingut Am Stein – Würzburg
Ludwig Knolls Urgroßvater gründete eine Küferei in Würzburg, dessen Fässer von den bekanntesten Weingütern genutzt wurden. 1980 dann begann sein Vater das Weingut mitten in der Lage Würzburger Stein zu erbauen. Seit 1990 leiten Ludwig und Sandra den Betrieb. Ziemlich früh begannen sie mit der Umstellung auf ökologische und anschließend sogar biodynamische Wirtschaftsweise, um eine bestmögliche Trauben Qualität für individuelle, Terroirgeprägte Weine zu erzeugen. Zur Bodenbelebung wird Kompost aus Stallmist und Trester ausgebracht, außerdem sind die Rebzeilen mit großer Vielfalt begrünt. Anstelle von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden wird die Widerstandsfähigkeit der Reben durch homöopathische Tees und biologisch-dynamischen Präparaten gefördert.
Die Spezialität des Weinguts liegt ganz klar bei den verschiedenen Silvanern. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich der Wein von einer Rebsorte doch sein kann, je nachdem auf welcher Lage er wächst oder wie man im Keller mit ihm umgeht. Die wichtigsten Lagen der Familie Knoll sind der Würzburger Stein, die Würzburger Innere Leiste und der Stettener Stein.
Der Würzburger Stein, dort wo sich auch das Weingut befindet, ist ein nach Süden exponierter Steilhang oberhalb der Stadt. Durch den skelettreichen Muschelkalkboden mit teils bis zu 80% Hangneigung, wird die Wärmespeicherfähigkeit stark begünstigt, ebenso wie der Waldgürtel oberhalb vor kühlen Nachtwinden schützt.
Die Innere Leiste ist auf der linken Mainseite, liegt auf dem Südhang der früheren Bischofsresidenz Marienberg. Auch sie ist vor Kaltluft geschützt und zählt gemeinsam mit dem Würzburger Stein zu einer der besten Lagen ganz Frankens.
Der Stettener Stein ist eine der spannendsten Terroir-Weinlagen. Die Großen Gewächse stammen aus den besten, steilen, geschützten Parzellen 80 Meter oberhalb des Mains, die von den aufsteigenden Luftmassen sehr schnell erwärmt werden. Die Reben haben tiefe, kräftige Wurzeln, die viele Jahre brauchten, um in den karstigen, kargen, skelettreichen Muschelkalkboden einzudringen. Der hier entstehende Wein ist von außergewöhnlicher Mineralität und Eleganz geprägt.
Die Reben des Weinguts am Stein, aus denen die Großen Gewächse, VINZ und MONTONIA entstehen, sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. Absolute Spezialitäten!
Weingut Bickel-Stumpf – Frickenhausen
Das Weingut entstand im Jahr 1976 als Carmen Bickel und Reimund Stumpf privat, wie auch beruflich sich dazu entschlossen zu fusionieren. Damit wurde der Grundstein für die Familie, und auch die Verbindung zwei verschiedener fränkischer Terroirs gelegt. Frickenhausen und Thüngersheim. Heute führen Sohn Matthias mit Frau Manuela das Weingut.
Die Weine, die von den Muschelkalkhaltigen Böden in Frickenhausen entstehen sind eher die Cremigen, während die der Buntsandsteinlagen in Thüngersheim ganz klar und mineralisch sind. Das Herzstück in Thüngersheim ist der Johannisberg, der hervorragende, prägnante Silvaner hervorbringt.
Es ist sehr interessant die Unterschiede der zwei verschiedenen Bodenstrukturen zu schmecken. Besonders deutlich wird dieser bei den zwei Silvaner Buntsandstein und Silvaner Muschelkalk.
Weingut Rudolf May – Retzstadt
Das Weingut May wurde 1998 gegründet, jedoch ist die Familie bereits seit 300 Jahren mit dem Weinbau in Kontakt. Ihre größte Begeisterung gilt dem Silvaner, da er auf den kargen, skelettreichen Böden seinen Charakter optimal entfalten kann. Die Silvaner der Familie May besitzen keine üppigen Fruchtnoten, sondern sind finessenreich und extrem trocken. Im Keller setzen sie auf Spontanvergärung, die ihnen, dank der kerngesunden, biologisch kultivierten Trauben auch sehr gut glückt. Die Reben werden niemals mit Kunstdünger, Herbiziden, Insektiziden oder synthetischen Fungiziden behandelt, Unkraut wird zur Not mit der Hacke entfernt. Dank dieser gesunden, lebendigen Bodenkultur können die Weine authentisch von ihrer Herkunft erzählen.
Die zwei großen Lagen des Weinguts sind der Himmelspfad in Retzstadt und der Rothlauf in Thüngersheim. Die ersten Lagen in Retzstadt sind der Langenberg, Der Schäfer und der Benediktus Berg. Dazu kommt noch der Rossthalberg in Stetten.
Der Himmelspfad, von dem Legenden sagen, dass hier die Seelen der Winzer in den Himmel gestiegen sind, ist direkt nach Süden ausgerichtet und hat 65% Hangneigung. Dazu kommen noch die alten Mauern, die ihn zum wärmsten Teil des Langenbergs machen. Hier wachsen fast 60-jährige Silvanerreben.
Der Rothlauf in Thüngersheim ist anders als der Himmelspfad, der auf Muschelkalk basiert, durch Buntsandstein geprägt. Durch den roten Streifen, der sich durch die ansonsten Muschelkalkböden zieht, kam auch sein Name zustande. Er ist Teil des Johannisbergs, nach Süden gerichtet und seine Steigung geht bis zu 70%. Die hiesigen Weinstöcke ergeben besonders Mineralische Weine.
Die beiden großen Gewächse sind einzigartig, auch von Weinverkostern werden sie regelmäßig zu den besten in ganz Deutschland gezählt. Auch empfehlenswert sind die ersten Lagenweine, alles Silvaner, Langenberg alte Reben, Rossthalberg und Der Schäfer.
Weingut Fürst Löwenstein – Kleinheubach
Das Weingut der Fürsten Löwenstein entwickelt sich bereits seit 1611. Sie waren ein europäisches Adelshaus, die unter anderem in Belgien, in Böhmen, in der Pfalz und im Odenwald Besitz hatten. Das heutige Weingut besitzt Weinberge in Franken sowie im Rheingau.
Die Toplagen, zu denen vor allem die Steillage Homburger Kallmuth zählt, wurden jedoch schon lange Zeit vorher von den alten Römern und Klöstern bewirtschaftet. Der Kallmuth ist ein Kalksteinfelsen, der über den Buntsandstein ragt. Innerhalb des Felsen gibt es sogar eine Tropfsteinhöhle, die durch das kalkhaltige Wasser entstanden ist. Die Reben wachsen auf den obersten Schichten den festländisch entstandenen Buntsandsteins, nur wenige Meter entfernt sind dann durch den Kalkaufschluss die marin entstandenen Schichten sichtbar. Die alten, Ende des 18. Jahrhunderts errichteten Terrassenmauern wurden mittlerweile umfangreich saniert. Die Artenvelfalt ist so hoch, dass das Gebiet zu einem privaten Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Die Großen Gewächse Coronilla und Asphodill (Riesling und Silvaner) sind einzigartig, aber auch die ersten Lagen Weine Riesling „R“, Silvaner „S“, die Cuvée Dreiklang „3“ aus Silvaner, Riesling und Sauvignon Blanc und der Spätburgunder Lengfurter Oberot Alte Reben „O“ sind hervorragend.
Weingut Rudolf Fürst – Bürgstadt
Die Familie Fürst hat eine sehr lange Weinbautradition, nachweislich bereits seit 1638. Paul Fürsts Vater, der leider schon sehr früh verstarb, bewirtschaftete einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehhaltung, Obst-, Wein- und Tabakanbau. 1979 haben Paul und Monika Fürst dann außerhalb von Bürgstadt das Weingut übernommen und die heutigen Gutsgebäude im Herzen des Centgrafenberg errichtet. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick auf das Städtchen Miltenberg am Main. Die Weinberge wurden durch Realteilung bei der Vererbung immer kleiner und die Familie Fürst besaß nur 1,5 Hektar. Nach und nach begannen sie mit Renovierung alter, steiler, besonders schöner Parzellen und erweiterten den Besitz auf heute 21 Hektar. Über 60% der Reben sind Spätburgunder. Paul Fürst war bereits sehr früh, als in Deutschland sich noch fast keiner für den Anbau hochwertiger Burgunderqualitäten interessierte, im stetigen Austausch mit großen Pinot Noir Weingütern im Burgund, in Oregon und der Bündner Herrschaft. Ab 1989 gelang ihm der Durchbruch, die Pionierarbeit hatte sich gelohnt. Der Spätburgunder wurde perfekt zur Geltung gebracht. Seit 2007 ist Sohn Sebastian nach Studium und etlichen Praktika in Spitzenbetrieben zurück im Unternehmen und legt den Schwerpunkt auf die ökologische Ausrichtung des Weingutes und den burgundischen Ausbaustil, zum Beispiel mit der Vergärung ganzer Trauben. 2018 hat er gemeinsam mit seiner Frau den Betrieb übernommen, arbeitet aber weiter eng mit seinem Vater zusammen.
Die Rebstöcke werden mit hohen Stockzahlen, bodennah und mit fast schon penibler Pflege erzogen. Gedüngt wird ausschließlich mit selbst erzeugtem Kompost.
Die Rotweine durchlaufen eine Maischegärung in offenen Holzbottichen und werden in einer Korbpresse gekeltert. Anschließend lagern sie für 13 bis 18 in burgundischen Stückfässern (228 Liter). Anschließend folgt unfiltriert die Abfüllung in Flaschen, jedoch klären sich die Weine durch die lange Standzeit auf den Hefen von selbst. Die Weißweine werden in großen und kleinen Holzfässern sowie in Edelstahltanks vergoren und reifen sechs bis 16 Monate.
Die besonders herausragenden Weinlagen im Bürgstadter Berg sind der Hundsrück und der Centgrafenberg, sowie in Klingenberg der Schlossberg. Auf den sich leicht erwärmenden, flachgründigen, eisenhaltigen, uralten roten Sandsteinböden in Churfranken wurde schon seit sehr langer Zeit Spätburgunder angebaut. So kommt es auch dass im Hundsrück und im Schlossberg für die Zertifizierung Grosses Gewächs lediglich dessen Trauben zugelassen sind. Für den Centgrafenberg ist auch der Riesling genehmigt. Für die Chardonnay im burgundischen Stil verfügt das Weingut außerdem noch Weinberge mit besonderem Potenzial in der Grand-Cru Lage Karthäuser in Astheim.
Weingut Steintal – Klingenberg
Das ehemalige Weingut der Stadt Klingenberg, das heutige Weingut Steintal, liegt in Klingenberg am Main, zwischen Odenwald und Spessart. Es steht für einen nachhaltigen und ökologischen Weinbau im Einklang mit der Natur. Auf den denkmalgeschützten Terrassensteillagen wurde bereits im 13. Jahrhundert mit dem Weinbau begonnen, mit dem Hauptaugenmerk auf dem Spätburgunder. Insgesamt sind heute 90 % der 11 Hektar mit jener Rebsorte bestockt. Die Weinberge teilen sich auf die Gemeinden Klingenberg, Großheubach und Bürgstadt auf. Das Angestrebte Ziel sind charakterstarke, hochwertige Spätburgunder, die ihre jeweiligen Lagencharakter zum Ausdruck bringen. Die Weine haben einen kühlen Fruchtausdruck, mineralische Tiefe, Komplexizität, Feinheit und Eleganz zugleich. Sie sind authentisch und folgen nicht dem Mainstream.
Der Weinbau in Klingenberg wurde 1261 das erste Mal urkundlich erwähnt, bereits 1544 wurde dann der Wein aufgrund seiner besonderen Qualität nach Aschaffenburg und Frankfurt transportiert. Da die Region zwischen Klingenberg und Dorfprozelten lange Zeit unter dem rheinischen Einfluss des Kurfürstentum Mainz stand, trägt sie heute den Namen Churfranken. Zu dieser Zeit entstehende Kupferstiche zieren das heutige Etikett. 1912 das heutige Weingut als „Weingut der Stadt Klingenberg“ gegründet. 2010 wurde es durch den Erwerb von Benedikt Baltes privatisiert.
Das ansolute Highlight des Weinguts ist klar der Schlossberg Klingenberg GG, jedoch sind die Klingenberger Alte Reben ein Wein, den man als Spätburgunder Fan, getrunken haben muss.