Umbrien

Paolo Bea – Montefalco

Die Geschichte der Familie Bea geht zurück in das 15. Jh., sie konnten unglaublich viele Erfahrungen über die Gegend in Montefalco sammeln und für den Weinbau nutzen. Giampiero Bea hat den Beruf von klein auf bereits von seinem Vater gelernt und die Leidenschaft übernommen.

Paolo, Vater von Giampiero, begann bereits mit seiner Frau Marina auf den Einsatz von Chemie bei der Herstellung von Wein zu verzichten. Der erste Jahrgang wurde 1980 abgefüllt. Mit viel Geduld beobachten sie die Natur, hören ihr zu, verstehen sie und möchten sie nicht dominieren. Der Wein soll einzigartig und in jedem Weinberg individuell sein. Es gilt auch in Zeiten der Globalisierung, den Geschmack nicht anzupassen, sondern das besondere Terroir einer Jeden Gegend hervorzuheben. Sie richten sich nach 500 Jahre langen Erfahrungen, dem Mondkalender und möchten die Moderne in Einklang mit der Natürlichkeit bringen. Sie möchten am Wein nichts verändern, weder im Weinberg, noch im Keller. Jeder Arbeitsschritt wird von Familienmitgliedern überwacht. Dem Wein wird kein Schwefel zugesetzt und es wird auf sehr lange Mazerationen mit den Schalen gesetzt. Sowohl bei Weiß-, wie auch bei Rotweinen. Bei dem weißen Trebbiano Spoletino ist es Tradition, ihn wie einen Roten herzustellen. Das Ergebnis sind tanninreiche, orange-gelbe Naturweine.

Die Rotweine sind sehr alterungsfähig und werden teilweise erst nach 10 Jahren Fasslagerung abgefüllt. Natürlich kommen hierbei keine Barrique Fässer zum Einsatz, da dies den Geschmack des Weins zu sehr beeinflussen würde.

Wichtig sind auch die Etiketten, da auf jedem die genauen Details über den Wein und den Jahrgang zu finden sind. 2004 hat Giampiero Bea gemeinsam mit anderen Naturweingütern italiens die Gruppe ViniVeri gegründet, ein Zusammenschluss von Winzern, die auch der Philosophie folgen, Wein auf natürliche Weise herzustellen, ohne ihn stark zu beeinflussen.

Antonelli San Marco – Montefalco

Dieses alteingesessene Weingut in Montefalco ist bereits seit 1881 in Besitz der gleichnamigen Familie. Das Gut hat eine zusammenhängende Fläche von 190 ha, die seit 2009 komplett auf biologischen Anbau umgestellt worden ist. Die Tonböden mit fossilen Kalksteinen bilden Hügel zwischen kleinen Wäldern, die ein einzigartiges Mikroklima für Reben und Oliven ermöglichen. Auf 10 ha werden Olivenbäume kultiviert, während circa 50 ha mit Wein bestockt sind. Die gepflanzten Rebsorten sind ausschließlich die autochtonen: Grechetto und Trebbiano Spoletino für die Weißen, Sangiovese, Montepulciano und Sagrantino für die Roten (Sagrantino di Montefalco und Rosso di Montefalco).

Der Keller ist unterirdisch und so angelegt, dass der Wein ohne Verwendung von Pumpen fallen kann. Das ermöglicht gerade in den ersten delikaten Phasen (Fermentation und Mazeration) eine größere Kontrolle und Sorgfalt.

Zu den Weinen

Cantina Fratelli Pardi – Montefalco

Die Leidenschaft, Wein zu produzieren ist in der Familie Pardi seit 1919 vorhanden, als die Brüder Alfredo, Francesco und Alberto Pardi das Weingut gründeten. Damals war es im Erdgeschoss vom Krankenhaus San Marco. Die Trauben waren zum Teil aus eigenem Anbau und zum Teil wurden sie zugekauft. Der wichtigste Wein war der Sagrantino, der damals noch ausschließlich ein süßer Passito war. Heute wird es mit Fleiß und Enthusiasmus von den beiden Brüdern Gianluca Rio und Alberto Mario fortgeführt. Das Weingut wurde 2003 an den Dorfeingang von Montefalco, kurz unterhalb der Stadtmauern verlegt. Mittlerweile werden nur eigene Trauben aus den 11 ha Weinbergen verwendet. Sämtliche Arbeitsschritte im Weinberg, wie Rückschnitt, Entlaubung, und Lese finden ausschließlich von Hand durchgeführt. Die Fermentationen finden in Edelstahl statt, die Lagerung der Weine folgt in großen und kleinen Holzfässern, die im unterirdischen Keller sind.

Azienda Agricola Montioni – Montefalco

Die Familie Montioni produziert seit 1978 in Montefalco Wein und Öl. Das Land des Guts breitet sich über 26 ha an Weinbergen, Olivenhainen und Äckern in unkontaminierter Natur um Montefalco herum aus. Es wird großer Wert auf die tradizionellen Arbeitsweisen gelegt, jedoch mit ständiger Anpassung durch innovative Technik. Immer, um die Qualität des Produkts zu steigern.

Die Weinberge sind alle mit bester Ausrichtung zur Sonne gelegen, mit vier Rebsorten bestockt: Grechetto, Merlot, Sangiovese und Sagrantino. Um die exzellente Qualität der Weine garantieren zu können, wie der Ertrag niedrig bis mittel gehalten. Nachdem die Trauben per Hand gelesen und im Keller leicht gequetscht und entstielt wurden, beginnt die Spontanvergärung bei einer kontrollierten Temperatur von 25°-27° C. Anschließend wird der Wein in alten und neuen Barrique Fässern ausgebaut.

Cantina Collecapretta – Spoleto

Das kleine Weingut von Vittorio und Anna Mattioli befindet sich circa 15 Autominuten südlich von Montefalco. Seit drei Generationen ist die Familie Mattioli in der Landwirtschaft und vor allem im Weinbau tätig. Bis vor 5 Jahren wurde der Wein jedoch nicht in Flaschen abgefüllt. Neben den Weinbergen besitzen sie noch Olivenöl, Getreidefelder, und halten ein paar Tiere, aus deren Fleisch sie eigene Wurstwaren herstellen.

Die gepflanzten Reben sind die tradizionellen aus Südumbrien (Trebbiano, Sangiovese) und auch Barbera, Merlot und Greco, die jedoch schon in Vorkriegsjahren angelegt wurden. Bei der Bewirtschaftung wird seit jeher auf jeglichen Einsatz von Chemikalien verzichtet. Im Keller bei der Weinbereitung wird auf eine Spontanvergärung und sehr lange Mazerationen auf den Schalen gesetzt. Auch der traditionelle Weißwein Trebbiano di Spoletino wird mit Schalen vergoren, wodurch er eine orange-gelbe Farbe bekommt. Die Lagerung erfolgt in Zement, Glasharz und Edelstahl. Im Moment experimentieren sie mit großen Holzfässern. Es wird kein Schwefel zugefügt und sich nach dem Mondkalender gerichtet.